Eine Pleite nach der anderen – H 1: Nicht von dieser Welt

Schwabach- Ein Wochenende zum Vergessen: Da verloren die Herren 1 auf jämmerliche Art und Weise in heimischer Halle mit 74:89 gegen den PostSV Nürnberg 2, da waren die Damen 2 am selben Ort ebenso chancenlos beim 53:68 gegen den TSV 1860 Weißenburg 2 wie die Herren 2 beim TSV 1846 Nürnberg (47:65) und die Herren 3 daheim gegen den TSV 1896 Burgfarrnbach 2 (58:83). Und die Herren 4 mußten mit 54:58 daheim gegen den TS 1861 Herzogenaurach ebenfalls die Überlegenheit des Gegners anerkennen.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 09.12.2011

Nicht zu beneiden war beim 74:89 der Herren 1 in der Schwabacher Hallenbadhalle Coach Markus Gatzke. Ihm fehlte mit Christian Toader, der mit glänzenden Augen und fiebrigen Kopf auf der Bank saß, der wohl gefährlichste Werfer der Liga und der zur Verfügung stehende Kader schien in einem Winterschlaf verfallen zu sein (1., 0:5). Dabei hatten die „Postler“ noch zwei Freiwürfe vergeigt. Zwar glichen Sebastian Schneider und Olaf Zupancic aus (2., 5:5), aber es dauert bis tief in die fünfte Spielminute, ehe die 48er der nächste Korberfolg gelang (5., 7:15). Zurückbeißen der 48er? Mitnichten. Dafür Fouls. War das Absicht? Die Postler verwerteten gerade ein Drittel ihrer Freiwürfe, allein 13 vergaben sie im ersten Drittel, also ein gnädiger Zwischenstand von 21:29. Weiter Enthaltsamkeit (12., 21:35) und schließlich ab der 17. Spielminute konzentriertes und konsequentes Zuschauen seitens der Einheimischen, minutenlang kein Korbpunkt erzielt mit dem Erfolg eines 12:25 im zweiten Viertel. Ein Halbzeitstand von 33:54, der Weiher war gefischt, jedenfalls für diese Schwabacher Mannschaft. Schwer nachvollziehbar das Agieren oder besser Nichtagieren der 48er; da war nichts gegangen, da wurden Korbleger reihenweise verlegt. Zum Haare raufen. Und dabei können die Basketball spielen und das tat der TV 48 nach der Halbzeitpause denn auch: Auf einmal wurde getroffen – jetzt in jeder Spielminute und die Defense hielt den Gast auf Sparflamme – ein klares Viertel mit 27:13 für Schwabach. Und als Olaf Zupancic in der 31. Spielminute seinen zweiten Dreier einstreute, waren die 48er auf fünf Korbpunkte dran (31., 63:68) – ein wieder offenes Spiel. Doch dann verließen sie ihn; schließlich waren vier Schwabacher foulbedingt zum Zuschauen verurteilt, die Postler holte das Viertel mit 14:22, sozusagen Spiel, Satz und Sieg für den Gast aus der Noris. Abgerutscht auf Platz Sechs der Tabelle werden die Schwabacher einige Wochen benötigen, ehe sie wieder in die obere Tabellenhälfte vorstoßen – die nötigen Siege hierfür unterstellt.

TV 48: Zupancic (17/2, 10/7), Lohr (12/1, 5/5), Schneider (12, 4/2), Sun (11, 1/1), Kohlmann (9, 2/1), Scheyhing (5, 1/1), Krause (4, 2/2), Jakob Meier (4, 2/2) und Hönsch

Mit einer kurzen Personaldecke – eine Reihe seiner Akteure hatten krankheitsbedingt absagen müssen – konnte Coach Ronald Günther in heimischer Halle gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der mittelfränkischen Bezirksklasse, den TSV 1860 Weißenburg, nicht gewinnen. In Anbetracht der Umstände war das 53:68 der Damen 2 noch nicht einmal so schlecht. Klar, nach dem ersten Viertel (9:19) war die Niederlage schon absehbar. Aber angeführt von der 16jährigen Franzi Kaiser wehrten sich die Einheimischen verzweifelt; ja, die jungen Damen holten knapp den zweiten Durchgang mit 14:13 – ein Ansatz von Augenhöhe. Und nach der Halbzeitpause schien der TV 48 doch noch zu einer Überraschung fähig (26., 35:40), mehrere Spielminuten war der Gast ohne Korberfolg geblieben. Um so vernichtender der nun folgende 12:0-Lauf der Weißenburger; 12:20 das Viertel und aus der Traum. Da war das 18:16 im Schlußviertel nur noch Ergebniskosmetik.

TV 48: Franzi Kaiser (22, 12/8), Frank (12), Ficht (6, 7/0), Vanessa Schwab (5, 4/1), Anja Ehrhardt (3, 1/1), Radinger (3, 7/1) und Katharina Raith (2)

Zu gerne hätten Markus Gatzke und seine Jungs dem ungeschlagenen Tabellenführer der Kreisklasse Ost, dem TSV 1846 Nürnberg, in seiner eigenen Halle die erste Niederlage verpaßt. Aber daraus wurde nichts, dabei hatten die Herren 2, ähnlich wie die „Erste“, gar nicht so viel falsch gemacht: mehr Dreier als der Gastgeber, bessere Freiwurfquote, den gegnerischen Topscorer zehn Korbpunkte unter seinem Schnitt gehalten. Und nicht immer im Spiel sah es so schlecht aus. Zwar war die Anfangsphase so schlimm wie befürchtet (4., 0:7), aber in der achten Spielminute führte der Gast aus der Goldschlägerstadt (16:12). Aber die Nürnberger mit dem starken osteuropäischen Einschlag bäumten sich auf und holten das Viertel noch mit 18:21. Im zweiten Durchgang freilich wurde es zappenduster, die Gastgeber wirbelten, der TV 48 total von der Rolle – eine Lektion für die 48er, 7:22, man hätte heimfahren können. Nach der Halbzeitpause Nürnberg nicht mehr mit dem letzten Einsatz, der Gast erholte sich wieder, ein Viertel mit 10:15 gegen diesen Gegner zu verlieren ist keine Schande. Das Schlußviertel dann wieder knapp an Schwabach (12:7). Wollen die Herren 2 tatsächlich aufsteigen, muß diese Niederlage für längere zeit die letzte gewesen sein, sonst bleiben die Jungs der Kreisklasse erhalten.

TV 48: Bayer (10, /74), Bartel (9/1, 2/2), Walter (9/1, 6/4), Paul Daumenlang (6), Hönsch (5/1), Biedenbach (3, 2/1), Oehme (3, 4/3), Gauer (2) und Florian Glöckner

Beim 58:83 in heimischer Halle gegen den Tabellenzweiten der Kreisklasse Ost, den TSV 1896 Burgfarrnbach, waren die Herren 3 chancenlos. Der Gegner den jungen Herren körperlich klar überlegen, erteilte dem TV 48 Anschauungsunterricht. Der Spielstand nach dem ersten Viertel: 9:26. Das Spiel war gelaufen, aber die Lehrstunde ging weiter; zwar spielte der Gast nicht mehr mit voller Kraft und andererseits sind die jungen 48er – U20-Spieler verstärkt durch Spielertrainer Erwin Sohst aus der Klasse „Jenseits von 40“ – keine Basketballnovizen. Für ein 18:15 reichte es immerhin im zweiten Durchgang. Freilich ließen die Farrnbacher im Verlauf des Spiels nichts mehr anbrennen (19:24, 12:18) und holten überlegen die Punkte.

TV 48: Marthold (18, 5/4), Manuel Lehn (17, 4/3), Vagos (8/1, 2/1), Horn (5, 2/1), Braunreiter (4), Erwin Sohst (4, 2/0), Rapke (2, 6/0) und Paul Assenbaum

Obwohl es mit der Revanche für die Hinspielniederlage nichts wurde, war Coach Rainer Crespo mit dem 54:58 in heimischer Halle gegen die TS 1861 Herzogenaurach nicht unzufrieden.. Nach dem ersten Viertel (3:17) schien sich für den TV 48 ein Debakel anzubahnen, doch den zweiten Durchgang konnten die Einheimischen ausgeglichen (12:12) gestalten. Klar, ein Sieg würde das nicht mehr werden. Und erst recht nicht nach dem dritten Viertel das mit 10:20 wieder klar an die Herzöge ging. Umstellung auf Manndeckung, der Mut der Verzweiflung und in den letzten Minuten auch noch Ganzfeldpresse. Auf einmal flutschte es bei den 48ern, Herzogenaurach war angeschlagen, wankte, aber fiel leider nicht; mit 29:9 für Schwabach endete das Schlußviertel, die Einheimischen hatten mehr Korbpunkte als in den drei Spielperioden zuvor erzielt. Und trotzdem winkt der Tabellenkeller.

TV 48: Amann (11, 8/3), Helmut Arndt (10,), Altay (9/1, 2/2), Erwin Sohst (9, 2/1), Ralf Ehrhardt (8, 7/2), Gunther Walden (4, 2/0), Thomas Raith (2), Crespo (1, 2/1), Depperschmidt und Jürgen Schwab

rhh