Vier Siege, zwei Niederlagen – Freude und Bangen

Schwabach- Eigentlich könnten die 48er Vollmannschaften mit den Ergebnissen des Wochenendes zufrieden sein – rein von den Ergebnissen her betrachtet.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 27.04.2012

Einen nie gefährdeten 89:54-Sieg erzielte die Herren 1 in heimischer Halle gegen den TSV 1895 Burgfarrnbach und festigte damit den siebenten Tabellenplatz in der mittelfränkischen Bezirksliga. Eigentlich waren die Farrnbacher zum Siegen nach Schwabach gekommen, doch die Absicht war nach weniger als zwei Spielminuten Geschichte. Mit einem Drei-Punkte-Spiel hatte Wolf Sun die Einheimischen in Führung gebracht, nach zwei vergebenen Freiwürfen und einem erfolgreichen Wurf aus der Nahdistanz war der war der Gast aus dem Fürther Vorort wieder dran (2., 3:2), aber noch in derselben Spielminute lochte Kriss Scheyhing per Dreier ein und eröffnete einen 15:0-Lauf des TV 48. Nach Ablauf des ersten Viertels ein klares 27:7 – das Spiel war gelaufen. Nach von dem Schock erholt hatte, kamen die Farrnbacher wieder besser ins Spiel, konnten mithalten, hielten den zweiten Durchgang offen (19:17), konnten jedoch an dem Pausenrückstand von 46:24nichts ändern. Das Spiel seines dezimierten Kaders konnte Markus Gatzke nur begeistern: vorne gut, hinten gut, alles gut. Und das per hervorragender Mannschaftsleistung. Nach der Halbzeitpause folgte der zweite Teil der Schwabacher Galavorstellung: 24:15 – sieben verschiedene Akteure der 48er punkteten. Farrnbach war stehend k.o. Natürlich war das Schlußviertel, das mit 70:39 für die Einheimischen begann, nur eine Formalität, eine die die Schwabacher locker mit 19:15absolvierten. Aus Sicht des Schwabacher Coaches kommt die Mannschaft immer besser in Schuß, selbst Ausfälle wie Christian Toader werden mit Hilfe von Akteuren aus der „Zweiten“ erfolgreich kompensiert. Nächstes Wochenende noch das Spiel beim Tabellenschlußlicht und dann kann der Bezirkspokal kommen. Dem gilt die Konzentration von Coach und Mannschaft; daß aufgrund der Ereignisse in der Bayernliga Nord und Mitte die 48er in die Bezirksklasse absteigen könnten, will man bis nach dem Pokal verdrängen.

Herren 1: Zupancic (22/2, 2/2), Sun (21, 11/9), Möllenkamp (10, 2/0), Krause (9, 4/3), Jakob Meier (9, 2/1), Paul Daumenlang (5/1), Kohlmann (5/1), Scheyhing (5/1, 2/2) und Lohr (3, 2/1)

Ersatzgeschwächt – Nathalie Seifert mit Bänderriß absent, Katha Frank berufsbedingt und Tatjana Kuhfus nach überstandener Grippe nur bedingt einsatzfähig – war Coach Herbert Geishöfer mit den Damen 1 in die Noris gefahren um trotzdem die Hinspielniederlage gegen die Noris Baskets vergessen zu machen. Doch daraus wurde nichts, der TV 48 verlor wiederum knapp mit 52:56. Taktisch sah der Schwabacher Coach seine Mannschaft gut vorbereitet, die Verteidigung machte den Gastgebern das Leben schwer, so konnten die kaum in die Schwabacher Zone eindringen und das obwohl in den Reihen der Noris Baskets mehrere ehemalige Zweitligaakteure stehen. Vorne allerdings vergaben die 48er auch beste Möglichkeiten. Die Konsequenz: 6:12. Niemand weiß was in der kurzen Viertelpause in Angie Walden vorgegangen war. Herbert Geishöfer meinte, sie habe „ihr Visier neu justiert“. Wie auch immer, sie traf jetzt wie weiland Old Surehand aus dem Karl-May-Roman – sieben Würfe, sieben Treffer, 14 Korbpunkte, die Wende im Spiel quasi im Alleingang. Das Viertel 19:11 und die Halbzeitführung 25:23; natürlich keine Vorentscheidung, aber die 48er waren jetzt am Drücker, die Noris Baskets deprimiert. Nach der Halbzeitpause kassierte Dr. Steffi Jenko leider zu schnell ihr viertes Foul – nicht unbedingt eine Stärkung für 48er. Trotzdem bauten Franzi Kaiser und Angie Walden im Duett die Schwabacher Führung aus. Das Viertel ging mit 19:12 an Schwabach und der TV 48 führte somit zu Beginn des Schlußviertels mit 44:35, eine Führung mit der der künftige Bayernligist eigentlich hätte überleben können müssen. Und so sah es auch noch relativ lange aus (37., 52:47). Doch gegen die jetzt eine vollfeldpressespielenden Gastgeber reichte laut Coach Geishöfer die Kraft nicht mehr. Die Folgen: Fehlpässe, Schrittfehler und Fouls brachten den Gegner in Ballbesitz und zu Freiwürfen, die der konsequent nutzte und die wenigen Chancen des TV 48 in dieser Schlußphase wurden leichtfertig vergeben. Dazu eine fürchterliche Freiwurfquote. Beides – Konditions- und Freiwurfschwäche – werden sich die Schwabacher Damen für die Bayernliga abgewöhnen müssen.

Damen 1: Angie Walden (25, 1/1), Franzi Kaiser (18, 5/0), Dr. Steffi Jenko (2, 1/0), Milde (2), Eberlein (2), Paula Ehemann (2), Julia Kirstgen (1, 6/1) und Kuhfus

Mit dem 56:39 gegen den TuS 1861Feuchtangen gelang den Damen 2 die erfolgreiche Revanche für die knappe Hinspielniederlage und dabei stand Coach Ronald Günther wiederum ein junger und knapper Kader zur Verfügung. In dem hart umkämpften ersten Viertel schien die Einheimischen schon ein halbwegs klares Zwischenergebnis einzufahren, da gelang dem Gast in letzter Minute noch ein Dreier, Zwar retournierte Franzi Kaiser mit zwei Korbpunkten, aber das Viertelergebnis war mit 15:12 knapp. Klare Verhältnisse dann im zweiten Durchgang – fünf verschiedene Schwabacher Akteure und eine stabile Defense sorgten für ein 17:6 und somit für eine 32:18-Halbzeitführung. Früh im dritten viertel legten Franzi Kaiser und Anja Ehrhardt nach (23., 39:20), der Weiher war gefischt, dem Gast aus dem Westen des Regierungsbezirks fehlte die Kraft das Blatt noch zu wenden. Das Viertel ging wiederum an den TV 48, diesmal mit 13:10. Im Schlußviertel tat man sich nicht mehr weh und trennte sich schiedlich friedlich mit 11:11.

Damen 2: Franzi Kaiser (19, 3/3), Frank (13, 2/1), Eberlein (8, 4/2), Paula Ehemann (8), Anja Ehrhardt (3, 1/1), Ficht (3, 8/1) und Barth (2, 2/0)

I-Tüpfelchen

Das 61:45 der Herren 2 gegen die jungen Herren 3 war ein hartes Stückarbeit, dessen Lohn das I-Tüpfelchen auf den Aufstieg in die Kreisliga war, der ist jetzt endgültig geschafft. Ein hartes Stück Arbeit? Da war doch der klare Hinspielsieg. Ja, aber Coach Markus Gatzke war berufsbedingt unabkömmlich und der „Virus“, der die ganz jungen Herren der „Dritten’“ befallen hatte, zwang Coach Erwin Sohst Ersatz unter den „ganz alten Herren“ der „Vierten“ zu rekrutieren. Und diese Mischung hatte es in sich. Bis zur neunten Spielminute im ersten Viertel schien in dem durch Nervosität beider Seiten gekennzeichneten Spiel alles „normal“ zu sein, der Aufstiegsaspirant, die „Zweite“ führte mit 13:8, kein von den Sitzen reißendes Ergebnis, eine Führung halt. Da brachte Paul Assenbaum die „Dritte“ per Dreier wieder ran und mit 15:13 war das Viertel urplötzlich wieder ganz eng. Und das beruhigte die Jungs der „Zweiten“ nicht. Zerfahrenes Spiel im zweiten Durchgang und die „Dritte“ nutzte ihre Chancen. Die Herren 2 mit mickrigen sechs Korbpunkte, die „Dritte“ deren 12, zur Halbzeit lag der Aufstiegsaspirant mit 21:25 hinten. Christoph Hönsch und Florian Gauer, die das Coachen übernommen hatten, schworen ihr Team sauf die zweite Halbzeit ein. Nach der Halbzeitpausetendenzielle Verbesserung bei der „Zweiten“, die wollten ja nach oben und mit dem 13:10 des dritten Viertels waren sie wieder am Drücker. Schnell klare Verhältnisse dann im Schlußviertel; zwar hatte wiederum Paul Assenbaum für seine Farben gepunktet, doch dann bestimmten Paul Daumenlang und Vince Walter die Schlagzahl, die „Zweite“ ging in Führung, baute sie aus und sorgte mit 14 Korbpunkten in den letzten Spielminuten für ein klares 27:10-Teilergebnis und somit für den Aufstieg. Bemerkenswert: In den letzten beiden Spielen ohne Trainer hat die „Zweite“ Tugenden gezeigt mittels derer der Aufstieg hätte schon längst bewerkstelligt sein können und die Jungs der „Dritten“ können, sollten, dürften noch immer den vierten Platz in der Kreisklasse erkämpfen können, das sind Jungs mit Zukunft.

Herren 2: Walter (16, 10/6), Bayer (10, 3/2), Möllenkamp (9, 2/1), Paul Daumenlang (7/1), Biedenbach (6), Christian Kirstgen (5/1), El Yazami (4), Hönsch (4) und Gauer

Herren 3: Altay (11/2, 4/1), Paul Assenbaum (11/1, 4/2), Wendel (10, 8/0), Crespo (5, 2/1), Vagos (4); Erwin Sohst (2), Julian Sohst (2) und Horn

Unerwartet und unerwartet klar schlug die Herren 4 in ihrem letzten Punktspiel der Saison den Nürnberger PostSV mit 62:44 (12:6, 15:15, 21:13, 10:14). Spielertrainer Rainer Crespo erklärten den Erfolg seines Teams vor allem mit dem starken Mannschaftsspiel und der Manndeckung mittels derer in der zweiten Halbzeit die beiden gefährlichsten Scorer der Postler „aus dem Verkehr“ genommen wurden. Mit einer halbwegs ordentlichen Freiwurfquote wäre der Sieg noch klarer ausgefallen.

Herren 4: Erwin Sohst (16), Ralf Ehrhardt (14, 16/4), Helmut Arndt (10), Altay (9/1), Amann (6, 4/0), Lehner (4, 2/0), Thomas Raith (1, 2/1) und Gunther Walden

rhh