Aus für Herren im Halbfinale mit 71:81 gegen Heroldsberg, dem späteren Pokalsieger

Schwabach – Für die Damen 1 der 48er Basketballer vom Ergebnis her eine perfekte Saison: Meister der mittelfränkischen Bezirksliga, Aufsteiger in die Bayernliga und seit Samstag in der Hans-Hocheder-Halle auch noch Bezirkspokalsieger. Die 48er setzten sich im Halbfinale gegen TuSpo Heroldsberg mit 84:55 durch um dann im Finale die Noris Baskets mit 72:60 in die Schranken zu verweisen. Für die 48er Herren ein zeitiges Aus –im Halbfinale unterlagen die Schwabacher dem TuSpo Heroldsberg nach hartem Kampf mit 71:81. Heroldsberg wurde später mit 78:55 gegen den TV 1877 Lauf, das sich mit 80:50 gegen den TV Hersbruck durchgesetzt hatte, Pokalsieger bei den Herren.

Das Los hatte den Damen des TV 48 den Bezirksklassenmeister und Aufsteiger in die Bezirksliga, TuSpo Heroldsberg, als Hürde vor dem Finale beschert. Für die 48er, die erstmals in Bestbesetzung antreten konnten – Katharina Kreklau stand zur Verfügung und Nathalie Seifert trat nach langer Verletzungspause erstmals wieder an, nicht wirklich ein Problem. Zwar waren die Schwabacher Damen recht nervös in das Match gegangen (4., 6:7), aber die giftige Mann-Mann-Verteidigung hatte einen 22:5-Lauf für die 48er zur Folge. Das Viertel ging mit 28:12 an die Einheimischen und der Gegner war eigentlich schon geknackt. Seitens der 48er hatten die erfolgreichsten Scorer der Bezirksliga – Franzi Kaiser, Angie Walden und Nathalie Seifert – zuverlässig getroffen und dazu noch Katharina Kreklau. Das hält kein Bezirksligist, geschweige denn ein –klassist aus. Bereits im zweiten Durchgang wechselte Coach Herbert Geishöfer munter durch, verschaffte seinen Bankakteuren Spielzeit. Bei Heroldsberg wenig Spielstruktur, kaum Zusammenspiel, alles war auf Topscorer Miriam Selzle, Tochter des früheren Schwabacher Herrentrainers, abgestellt. Mit 18:15 ging auch das zweite Viertel an Schwabach, das mit einem 46:27 beruhigt in die Halbzeitpause ging.

Im dritten Durchgang ein weiter überlegener TV 48, der diese Spielperiode mit 24:17 für sich entschied. Auffällig: viele Foulentscheidungen gegen die Einheimischen – ist gesamt 47 im ganzen Spiel. Und nicht immer waren die Entscheidungen nachvollziehbar. Böse Zungen sprachen von Mitleid der Unparteiischen. Eingedenk des bevorstehenden Finalspiels wurden im Schlußviertel der Schongang eingelegt und das Ergebnis mit 14:11 verwaltet.

Damen 1: Katharina Kreklau (29, 6/3), Seifert (12, 1/0), Angie Walden (12), Franzi Kaiser (11, 7/5), Milde (6, 2/2); Eberlein (4), Julia Kirstgen (4, 4/2), Anja Ehrhardt (2), Dr. Steffi Jenko (2, 2/0), Kuhfus (2) und Ehemann

Gut eine Stunde später das Finale: Der TV 48 traf erwartungsgemäß auf die Noris Baskets, die im Halbfinale die SpVgg Roth 2 mit 82:47 bezwungen hatten. Beide Punktspiele hatten Coach Herbert Geishöfer und seine Mädels gegen die Nürnberger verloren, eine Mannschaft mit starken Einzelspielern, teilweise mit Bundesliga- und Regionalligaerfahrung. Entsprechend die Anspannung seitens der 48er, die nur sehr mühsam in die Gänge kamen (3., 2:6). Wenngleich Katha Kreklau, Franzi Kaiser und Nathalie Seifert erfolgreich einlochen konnten, liefen die 48er dennoch weiter hinterher (5., 5:10). Vier Korbpunkte durch Angie Walden sorgten dann für eine Wende hin zu den 48ern; Franzi Kaiser legte noch eins drauf und schließlich ein Treffer aus der Nahdistanz durch Steffi Jenko brachte die Einheimischen erstmals in Führung (9., 13:12). Den Noris Baskets gelang in dieser Spielperiode kein Treffer mehr, die 48er hätten das Zwischenergebnis mit vier vergebenen Freiwürfen in der Schlußphase der Spielperiode noch klarer als 15:12 gestalten können.

Wechselbäder

Hin und her wechselte die Führung im zweiten Viertel. Da bauten die 48er ihre Führung zunächst aus (12., 19:14), um sie dann einen gegnerischen Zwischenspurt wieder abzugeben (13., 19:20). Wieder die 48er (16., 27:20) und dann drohte das Spiel gegen die 48er zu kippen. Noris mit starkem Durchsetzungsvermögen in Richtung des Schwabacher Korbes, Fouls, und verwertete Freiwürfe. In den letzten vier Spielminuten des Viertels vier Korbpunkte für Schwabach, 15 für die Noris Baskets, das Viertel mit 16:23 für die Gäste und die 48er mit 31:35 zur Halbzeit hinten. Die Erinnerung an die Punktspielniederlagen wurde wach; natürlich sind vier Punkte im Basketball „nichts“ und darauf machte Coach Geishöfer seine Mädels in der Kabine wohl auch aufmerksam, sandte im dritten Durchgang sein „Kraftwerk“ – Kaiser, Kreklau, Seifert, Walden abwechselnd ergänzt durch die kampfstarken Jenko und Milde – aus Spielfeld. Überlegte Kombinationen, Fastbreaks und sichere Verwertung der Chancen bei aggressiver und konzentrierter Verteidigung vernichteten die Siegeshoffnungen der Noris Baskets. Keine zehn Sekunden hatten die 48er – Ballbesitz Angie Walden, Paß auf Franzi Kaiser, Korberfolg – für die ersten beiden Punkte nach der Pause benötigt. Nach dem 23:8-Viertelergebnis war klar, der Gast aus der Noris würde es im Schlußviertel schwer, sehr schwer, haben. Die 54:43-Führung zu Beginn der letzten Spielperiode kam denn auch nie mehr in Gefahr. Als Franzi Kaiser in der 37. Spielminute nach zwei verwerteten Freiwürfen in die Verteidigung zurücklief, konnte sie erstmals in dem Spiel lächeln, der Sieg war den 48ern nicht mehr zu nehmen, das Viertel ging mit 18:17 an den TV 48, der mit Katha Kreklau über einen überdurchschnittlich guten und erfolgreichen Center verfügte.

Damen 1: Katharina Kreklau (21, 6/5), Seifert (17, 5/1), Franzi Kaiser (15, 10/5), Angie Walden (11, 6/5), Milde (4, 2/2), Dr. Steffi Jenko (2), Julia Kirstgen (2), Eberlein, Ehemann, Anja Ehrhardt und Kuhfus

Die Herren – ein Drama

Pokalhalbfinale der Herren, die 48er gegen TuSpo Heroldsberg, die Nummer Sieben gegen die Nummer Drei der Bezirksliga, beide Punktspielpaarungen gingen knapp an Heroldsberg. Trotzdem wollten die 48er gewinnen und das war kein Größenwahn. Die Einheimischen mit knapper Personaldecke, zwei Akteure gehandicapt, Coach Markus Gatzke nicht zu beneiden. In Führung gegangen waren zwar die 48er durch Timo Krause, doch Heroldsberg ließ sich nicht abschütteln, das erste Viertel ging knapp mit 18:20 an Heroldsberg. Kein Problem. Bei beiden Teams die Nerven angespannt, Vorteile für die 48er (13., 24:20), dann wieder Heroldsberg (24., 24:25), leichtes Übergewicht für die 48er, die durch Kriss Scheyhing und Wolf Sun wieder in Führung gingen (26., 28:25) und die gaben in dieser Spielperiode die 48er nicht mehr her. Mit 15:10 das Viertel für Schwabach, das zur Halbzeit mit 33:30 führte. Offener Schlagabtausch nach der Halbzeitpause, die 48er immer um eine Nasenlänge vorn. In der 26. Spielminute tolle Einzelleistungen der 48er; zuerst ein Dreier von Christian Toader , dann fischte sich Olaf Zupancic vom Gegner den Ball, lief diagonal über das Spielfeld und traf aus der Dreierdistanz und schließlich Jakob Meier, der eine bärenstarke Partie spielte. Auch der sorgte für einen Ballverlust der Heroldsberger und punktete per Korbleger. So etwas kann Spiele entscheiden, doch Heroldsberg brach nicht und so ging das Viertel knapp mit 26:25 an den TV 48. Noch war alles drin. Und es blieb noch alles drin (39., 71:68), aber mittlerweile hatte sich allerhand ereignet: Jakob Meier hatte sein fünftes Foul kassiert und mußt zuschauen, ein Knick im Schwabacher Spiel; Wechselfehler, verwertete Freiwürfe für den Gegner, Ausgleich (39., 71:71). Die basketballtypische Taktik per Foul die Uhr zum Stehen und den Gegner an die Freiwurflinie zu zwingen funktionierte nicht wie gewünscht – der Gegner verwertete nervenstark seine Freiwürfe. Für die Fans nach einem packenden Spiel eine unglückliche Niederlage. Seziert man jedoch ex post das Spiel ist zu konstatieren: Aus verschiedenen Gründen spielte das Team an seiner Leistungsgrenze; da waren einige angeschlagen ins Match gegangen und einige hatten Probleme mit dem Bezirksliganiveau. Zu viele Fangfehler, Schrittfehler, Päße auf kurzer Entfernung zum Gegner, dazu: von acht Lobpässen in der zweiten Halbzeit landeten sechs beim Gegner, der fünf der abgefangenen Päße verwertete – das sind zehn Korbpunkte. Retrospektiv also eine überflüssige, weil selbstverschuldete Niederlage. Aus der Traum vom Pokal. Und für die kommende Saison grüßt die Bezirksklasse, der siebte Tabellenplatz reicht bei drei Absteigern aus der Bayernliga nicht für den Klassenerhalt. Freilich: Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, Sicherheit wird es diesbezüglich erst zum Monatsende geben. Herren: Jakob Meier (17, 9/5), Zupancic (15/3, 8/2), Sun (11, 2/1), Lohr (9/1, 4/4), Toader (9/1), Krause (8, 2/2), Scheyhing (2) und Kohlmann

rhh