70:46 in Oerlenbach-Ebenhausen – Sonst lauter Pleiten

Schwabach- Mit einem so nicht erwarteten 70:46-Auswärtserfolg kehrten die Bayernligadamen der 48er Basketballer aus Unterfranken zurück. Ansonsten wehen die Schwabacher Basketballfahnen auf Halbmast: Mit 57:59 beim TSV 1895 Burgfarrnbach näherte sich die Herren 1 einen weiteren Schritt auf den Abstiegsabgrund zu, chancenlos waren die BOL-Damen beim 38:67 in der Noris gegen den Nürnberger PostSV und selbiges gilt für die Herren 2, die in heimischer Halle gegen das bislang sieglose Schlußlicht der Bezirksklasse West, die SG TS/COMOS Herzogenaurach sang- und klanglos mit 68:79 unterging.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 18.01.2013

Ohne Lucie Milde und mit einer angeschlagenen Mila Fischer war Coach Herbert Geishöfer nach Oerlenbach gefahren und so ganz wohl muß sich der Schwabacher Trainerfuchs nicht gefühlt haben. Da war zwar seine Mannschaft gleich in der ersten Spielminute via zweier verwandelter Freiwürfe von Angie Walden in Führung gegangen, da Hatte Natalie Seifert drei Minuten später einen von zweien verwertet und Franzi Kaiser eben noch schnell eingelocht (4., 5:0), aber dann funktionierte die Sonderbewachung für die Unterfränkin Bärbel Gunreben plötzlich nicht mehr. Sechs Korbpunkte binnen einer Spielminute für die Gastgeber – Spielstand 7:8 (5.). Trotzdem: Die Schwabacher Defense war recht dicht. Vorne allerdings minutenlang nur Freiwurfchancen, noch ein wenig Hin und Her und die Gastgeber holten die erste Spielperiode mit 13:14.

Risiko

Herbert Geishöfer brachte im zweiten Viertel Mila Fischer, die rekonvaleszent nach einem Muskelfaserriß ist. Die Folge: schwungvoller Angriff bei den 48ern. Mila brachte ihre Mannschaft wieder in Führung (13., 17:16), danach noch ein kurzes „Zappeln“ der Gastgeber und dann zog der Gast aus der Nadelstadt auf und davon (18., 23:21). Die Spielperiode ging an den TV 48 (23:9), eine befriedigende Halbzeitführung von 36:23, Mila Fischer nahm wieder ihren Platz auf der Bank ein und konnte bis zum Spielende geschont werden. Gutgegangen. Nach der Halbzeitpause kam der Gastgeber nur noch vereinzelt zu Punkten, die von ihm praktizierte Zonenverteidigung brachte Angie Walden in den Mittelpunkt. Aus der Distanz werfend erzielte sie 14 ihrer 16 Korbpunkte im dritten Viertel, 15:8 für Schwabach, das Spiel war gelaufen. Im Schlußviertel seitens des TV 48 ein Spiel mit angezogener Handbremse, die Bankakteure kamen verstärkt zum Einsatz, die Gastgeber kamen wieder etwas besser ins Spiel ohne am Ergebnis etwas ändern zu können – 19:15 das Viertel für Schwabach.

Kein glanzvolles Spiel nach der Weihnachtspause konstatierte Herbert Geishöfer, ein zu schwerfälliger Angriff gegen das Tabellenkellerkind. Ihm gefielen die stabile Defense und die beeindruckende Reboundarbeit seiner Mannschaft. Und es kommen ja wieder anspruchsvollere Gegner.

Es spielten: Angie Walden (16, 4/4), Katha Kreklau (13, 10/5), Seifert (13, 8/5), Franzi Kaiser (10, 8/4), Mila Fischer (6, 2/2), Nadolski (6, 2/0), Fett (4, 2/0), Hansel (2) und Frank

Vor dem Abstieg

Mit dem 57:59 nach Verlängerung beim TSV Burgfarrnbach ist die Herren 1 nur noch „Millimeter“ vom Abstieg aus der BOL entfernt. Wieder einmal lief das Team einem schier uneinholbaren Rückstand hinterher um dann doch – wieder einmal – in die Röhre zu schauen. Klar, für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel. Nervosität. Hektik. Erst in der dritten Spielminute Treffer (2:4). In der fünften Spielminute der Ausgleich für Schwabach durch Vince Walter und von da an ging der Ball regelmäßig durch die Schwabacher Reuse. Das Viertel ging mit 9:19 an die Gastgeber, eigentlich ein tödliches Zwischenergebnis für eine Mannschaft, die den Abstieg noch verhindern will. Die von Coach Markus Gatzke vorgegebene Manndeckung wurde im zweiten Durchgang mit mehr Körpereinsatz praktiziert und urplötzlich waren die 48er ebenbürtig – ein ausgeglichenes Viertel mit 17:17. Aber halt der Halbzeitstand – mit 26:36 sprach der nicht gerade für die 48er. Umso überraschender der Auftritt der 48er nach der Halbzeitpause. Konzentrierte Defense, Burgfarrnbach machte kaum einen Stich. Ja, der Output der 48er Offense – 13 Korbpunkte – war ein wenig mager, aber durch das 13:3 im dritten Viertel hatten die 48er wieder alle Möglichkeiten in der Hand. Mit 39:39 ins Schlußviertel, die Nerven lagen bei beiden Mannschaften blank. Dazu ein schwaches Schiedsrichtergespann – hierüber stimmten beide Teams nach dem Spiel überein: Beschimpfungen, Unsportlichkeiten, Tätlichkeiten auf beiden Seiten und all das nicht bemerkende oder ahndende Unparteiische. Farrnbach in Führung (36., 50:52) und dann noch der Ausgleich in der Schlußminute durch Timo Krause, der 48er, der in den letzten Wochen am zuverlässigsten traf. Fünfminütige Verlängerung beim Spielstand von 52:52. Und in der führten die Schwabacher bis zur 44. Spielminute mit 56:55 bis sie schließlich das Glück oder die Konzentration oder die Kraft oder einfach alles verlies. Die endgültige Entscheidung über Sein oder Nichtsein der Herren 1 in der BOL fällt im nächsten Spiel.

Es spielten: Krause (20), Zupancic (12/1, 6/4), Lohr (8, 4/4), Jakob Meier (8, 10/2), Walter (5, 2/1), Daumenlang (4), Hönsch und Möllenkamp

Schwer in die Gänge kamen die jungen BOL-Damen beim 38:67 in Nürnberger gegen den gastgebenden PostSV. Es war klar, daß die Trauben beim Tabellenzweiten hoch, wohl zu hoch hängen würden. Und daß dem so war spiegelt die siebten Spielminute wider: Bis dahin hatte der TV 48 für die ersten Korbpunkte gebraucht (2:7) und dabei hatten die Postler schon vier Freiwürfe „versemmelt“. Und die körperlich überlegenen Gastgeber setzten noch einiges drauf – mit 6:16 ging das Viertel verloren. Die zweite Spielperiode sollte die relativ bester für den Gast aus der Goldschlägerstadt sein. Zwar ging auch dieses Viertel mit 14:19 an Nürnberg, aber seitens des TV 48 klappt sowohl in Offense als auch in Defense mehr. Freilich war das Spiel beim Halbzeitstand von 20:35 für Schwabach schon verloren. Und die weiteren Viertel – 8:15 und 10:17 – bestätigten dies. Trotz der klaren Niederlage relativ gut: die Defense, das couragierte Rebounden gegen überlegene Gegner (Hannah Ficht) sowie das ungewohnte Coachen und Spielen der Julia Kirstgen.

Es spielten: Franzi Kaiser (17, 5/5), Eberlein (10), Julia Kirstgen (6, 10/4), Kuhfus (3, 2/1), ficht (2, 2/0), Lara Ehrhardt und Celine Müller

Heimspielblamage

In heimischer Halle den ersten Sieg des bislang sieglosen Tabellenletzten hinnehmen zu müssen, schaffte die Herren 2 gegen die SG TS/COSMOS Herzogenaurach mit 68:79. Ersatzgeschwächt, wie in den letzten Spielen immer, waren die Einheimischen durch Moritz Bayer zunächst in Führung gegangen (2., 3:0). Und Schwabach schien sich auf dem richtigen Weg zu befinden. Doch nachdem Paul Daumenlang zwei Dreier nacheinander eingelocht hatte (6., 15:7) war es aus und vorbei mit der Schwabacher Herrlichkeit. Kein Treffer mehr im ersten Viertel, das mit 15:19 an den Gast aus der Sportschuhstadt ging. Im zweiten Durchgang ein offener Schlagabtausch mit Vorteilen für den Gast. Coach Erwin Sohst konnte in dieser Phase des Spiels sein Team nicht zu einer konzentrierteren Defense „überreden“. Das Viertel: 19:24, der Halbzeitstand 34:43und die Aussichten für die 48er im Keller. Konsequenter weise ging auch die dritte Spielperiode mit 12:16 an die Spielgemeinschaft. Nur im Schlußviertel gelang den Einheimischen der Nachweis, daß sie dieses Match auch hätten gewinnen können (22:20).

Es spielten: Christian Kirstgen (19/3), Bayer (12/1, 2/1), Vagos (12, 6/4), Biedenbach (9, 6/3), Gauer (4, 4/0), Paul Assenbaum (1, 2/1), Rapke (1, 2/1) und Philip Lux

rhh