Lebenszeichen der Herren 1: 75:74 gegen Altdorf – Damen in Roth mit 66:84 deutlich unterlegen

Schwabach – Mit einem klaren 83:42 in heimischer Halle gegen die Regensburg Baskets bleiben Coach Herbert Geishöfer und die 48er Damen 1 weiter im Rennen um die Meisterschaft der Bayernliga Nord. Das hauchdünne 75:74 der BOL-Herren daheim gegen TV 1881 Altdorf bedeutet ein kurzes Aufatmen der Einheimischen im Abstiegskampf. Nicht mehr, denn noch ist alles drin – auch der Abstieg. Eine Niederlage der BOL-Damen in Roth war durchaus erwartet worden; mit 66:84 fiel die dann doch ein wenig zu deutlich aus.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 25.01.2013

Beim 83:42 gegen die Regensburg Baskets kamen die Schwabacher Damen wieder einmal schwer in Tritt – glücklicherweise der Gast ebenfalls. Nachdem Lucie Milde für die Einheimischen in der zweiten Spielminute eröffnet hatte und der Gegner mittels zweier verwerteter Freiwürfe postwendend ausgeglichen hatte, tröpfelte der Ball weiter nur mühsam durch die Reuse. Seitens der 48er eine solide Verteidigungsleistung, aber im Angriff wurde zu überhastet geworfen, zu ungeduldig die optimale Wurfposition herausgespielt und dann eben schlechte Würfe genommen. Dementsprechend das Viertelergebnis: 12:10. Im zweiten Durchgang kamen beide Mannschaften langsam in Fahrt. Beim TV 48 nach wie vor verläßlich: die Defense. Und vorne klappte es zunehmend besser. Das Viertel:21:15 und eine knappe 33:25-Halbzeitführung.

Glanzvorstellung

Coach Geishöfer hat sich wohl in der Halbzeitpause mit seinen Mädels „unterhalten“. Was er in der Kabine gesagt hat, wurde nicht bekannt, aber nach der Pause war das eine andere Schwabacher Mannschaft: Minutenlang blieb Regensburg ohne Korberfolg (25., 51:25, überhaupt erzielte der Gast nur vier Korbpunkte im ganzen Viertel – der TV 48 deren 29. Merkmale des Schwabacher Spiels: blitzsaubere Angriffe, Blick für den besser postierten Akteur, konzentrierter Abschluß und das alles unter Einsatz aller Akteure. Die Schwabacher Verteidigung gegen einen kopf- und konzeptlos anrennenden Gegner, der kaum noch frei Würfe herausspielen konnte, praktisch unüberwindbar. Der Weiher war gefischt. Im Schlußviertel dann vier Schwabacher „Jungspunde“ (Geishöfer), dazu Angie Walden, die nicht zu den allerjüngsten im Team zählt, als Aufpasser, Stabilisator und Exekutor. Die Folge: 21:13 und dabei ausgiebig „Bayernligaluft“ für die Bankakteure des TV 48.

Letztlich ein klarer und verdienter Sieg der Einheimischen. Coach Geishöfer lobte die Ausgeglichenheit seiner Mannschaft sowie das gute Spielverständnis aller. Klar, unter Berücksichtigung der Hinrunde und den nach Weihnachten gezeigten Leistungen wird die 48er Damen 1 bei der Titelvergabe mehr als nur ein Wörtchen mitreden. Will sie das aber, könnte es nicht schaden, wenn die Mannschaft gleich zu Beginn „unter Dampf“ stünde. In der Liga gibt es auch gewichtigere Gegner als das Team aus der Oberpfalz.

Es spielten: Angie Walden (19, 4/3), Katharina Kreklau (14, 2/2), Mila Fischer (11/1, 1/0), Franzi Kaiser (8, 5/2), Milde (8), Seifert (8), Nadolski (7, 3/3), Hansel (5, 4/3) und Fett (3, 2/1)

Zittersieg

Nichts für schwache Nerven war der erhoffte und dringend benötigte 75:74-Heimspielsieg der BOL-Herren gegen den TV 18881 Altdorf. Daß das alles nicht so sein müßte – die 48er als designierter Absteiger in die Bezirksliga – belegte der Verlauf des Spieles einmal mehr. Und noch eines war in der Hallenbadhalle offen sichtbar: Mit solchen Geisterbahnleistungen werden auch treuest Fans vergrault – nicht einmal 15 Zuschauer wollten sich das Spiel antun, dabei bräuchte die Mannschaft jede Menge Unterstützung. Aber zum Spiel: Natürlich lagen die Nerven auf beiden Seiten blank aber die Einheimischen schienen den besseren Start erwischt zu haben. Vince Walter und Alex Möllenkamp hat ihre Farben in Führung gebracht (3., 4:0) und als Altdorf erstmals traf, folgte postwendend die Schwabacher Antwort. Und so lief es während des gesamten Viertels, das mit 19:14 an den TV 48 ging. Anfangs des zweiten Durchgangs holte Altdorf auf, seitens der 48er traf da nur Timo Krause immer wieder einmal, doch tief im zweiten Viertel schien dann wieder alles auf die 48er zuzulaufen (17., 38:30). Tja, und dann passierte „es“: Die 48er stolperten quasi über die eigenen Füße, nichts ging mehr, kein einziger Korberfolg für Schwabach. Und – das ist wesentlich – Altdorf nutzt diesen Aussetzer und machte aus einem 38:30 ein 38:44 – ein grottenschlechtes Viertelergebnis von 19:30. Für Schwabacher Fans zum Davonlaufen.

Und nach der Halbzeitpause keine signifikante Verbesserung, allerdings konnten jetzt die Altdorfer erfolgreich nachweisen, daß sie imstande sind den 48ern erfolgreich Konkurrenz um den Abstiegsplatz zu machen. Bei Schwabach: Ballverluste, Fehlpäße, Harakiriwürfe aus unmöglichen Positionen, dazu noch schlechte Würfe, Würfe mit einer ballistischen Kurve eines Gewehrschusses, Bälle, die unmöglich durch den Ring gehen können. Aber glücklicherweise Altdorf nicht besser. Eine Spielperiode zum Vergessen, kaum BOL-Niveau, aber mit 15:13 für die Einheimischen. Mit 53:57 ins Schlußviertel, beiderseits lagen die Nerven offen, Altdorf schlecht, die 48er nicht ganz so schlecht und schließlich der Ausgleich (35., 60:60) – bis dahin waren seitens der 48er Freiwürfe vergeben und Chancen ausgelassen worden. Gleich darauf Altdorf mit vier in Führung, Ausgleich durch Jakob Meier (36., 64:64) und dann vielleicht die spielentscheidende Leistung: Vince Walter verwertete vier Freiwürfe, jetzt war Altdorf hinten, lief hinterher. Anfangs der letzten Spielminute legte Jakob Meier nochmals per Freiwürfe drauf (40., 72:66). Zwei verwertete Freiwürfe für die Gäste, dazu noch zwei Zweier – Ausgleich (40., 72:72). Gleichzeitig Spannung pur und Lust zum Davonlaufen. Ein Freiwurf von Walter verwertet (40., 73:72), ein Korbleger für Altdorf (40., 73:74), schließlich ein Kraftakt von Olaf Zupancic (40., 75:74). Noch immer kein Ende, Altdorf im Angriff, Zupancic fischt sich den Ball, wird gefoult, Bruchteile von Sekunden noch auf der Uhr, die Bälle gehen nicht mehr rein. Egal. Sieg.

Leidenschaftslos, distanziert betrachtet ist der Mannschaft zu bestätigen, daß sie durchaus ordentlich Basketballspielen kann, so wie es sich gehört, schnell mit ein, zwei Päßen in die gegnerische Zone unter den Korb und einsacken. Nur tun sie das viel zu selten. Und: Dazwischen spielt sie phasenweise wie eine Kreisklassenmannschaft. Markus Gatzke, ihr Coach, glaubt an sein Team; ja seine Jungs können kämpfen, das haben sie schon oft gezeigt, aber sie müssen gewinnen, wollen sie den Ligaerhalt schaffen. Und das wird sehr, sehr schwer. Unmöglich ist es freilich noch nicht.

Es spielten: Jakob Meier (19, 9/5), Krause (16, 2/0), Walter (15, 6/5), Möllenkamp (13, 3/1), Zupancic (7/3, 4/0), Daumenlang (5/1), Braam, Hönsch, Kohlmann und Rapke

Mit zehn Kräften und Angie Walden als Coach waren die Damen 2 zum BOL-Spiel nach Roth gefahren, durchaus motiviert und kampfeslustig um der mit neuem Trainer ausgestatteten SpVgg eventuell wieder ein Bein zu stellen. Und dann gab es mit 66:84eine klare Niederlage. Bis kurz vor dem Ende des ersten Viertels hatte der TV 48 das Spiel noch offen gehalten (9., 16:16), aber eine Kanonade der aggressiv agierenden Gastgeber machte dann noch ein 16:22 aus einem scheinbar ausgeglichenen Spiel. Von Coach Walden angetrieben und von einer in bestechender Form befindlichen Sara Hansel angeführt, boten die jungen Schwabacher Damen dem Gastgeber Paroli, gestalteten das Viertel mit 18:18 und lagen zur Halbzeitpause mit 34:40 hinten. Ursächlich für die klare und letztlich verdiente Niederlage war dann eine Schwächeperiode seitens des TV 48 zwischen der 23. und 25. Spielminute. Bis dahin hatten die 48er gut mitgehalten und mitgespielt (23., 40:45), aber dann zwölf Korbpunkte am Stück vor die SpVgg, das war’s, 14:23 das Viertel und mit einem 50:63-Rückstand ins Schlußviertel. Da war gegen die kampf- und laufstarken Gastgeber nichts mehr zu machen. Das 18:21 zeigt: So groß war der Unterschied letztlich gar nicht und bei den ganz jungen Damen kommt neben Nadine Schwab durchaus noch Erfreuliches nach.

Es spielten: Hansel (26, 7/0), Franzi Kaiser (17, 10/3), Nadine Schwab (12, 3/2), Kuhfus (7, 8/3), Eberlein (2), Paula Ehemann (2), Lara Ehrhardt, Ficht, Klepsch und Celine Müller

rhh