Letztlich klar Sieg gegen Bamberg – Herren tiefer im Schlamassel

Schwabach- Schwer getan und doch gewonnen hat die Damen 1 mit 86:72 gegen TTL Bamberg und hat damit die Tabellenspitze der Bayernliga gehalten. Ein männliches Rumpfteam der Herren 1 verlor mit 53:83 bei den Noris Baskets und steckt nun bis zur Unterkannte der Oberlippe im Abstiegsstrudel. Erwartungsgemäß, aber durchaus ehrenhaft, sind die Jungs der Herren 2 gegen den Nürnberger BC 3 mit 50:66 aus dem Bezirkspokal ausgeschieden. Eine brutal-unverschämte Spielabsage – drei Stunden vor Spielbeginn – bekam die Herren 3 von ihrem Gegner, dem Nürnberger PostSV.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 08.03.2013

So gar nichts von einem bislang sieglosen Tabellenschlußlicht hatte TTL Bamberg zunächst beim 86:72 in der Schwabacher Schwimmbadhalle an sich. Zwar hatte Lucie Milde ihr Team gleich in Führung gebracht (1., 2:0), doch die postwendende Antwort war schon ein Hammer: Treffer aus der Nahdistanz für Bamberg, Ballverlust der Einheimischen gleich Ballgewinn für den Gast aus Oberfranken, Schuß aus der Dreierdistanz, Spielstand 2:5 und das noch immer in der ersten Spielminute. Und es sollte noch die zweite – nur umgekehrt, das heißt zuerst ein Schwabacher Ballverlust, schneller Schuß aus der Dreierdistanz, Treffer, erneuerter Ballgewinn für Bamberg, Korbleger, Spielstand 2:10 (2.). Und dasselbe nochmals in der dritten Spielminute, nur konnten inzwischen Mila Fischer und Katha Kreklau je einmal einlochen – Spielstand 6:15 (3.). Das war nicht der Hinspielgegner, den hatte der TV 48 in dessen Halle mit 85:41deklassiert. Jedenfalls muß sich in Herbert Geishöfer Fürchterliches abgespielt haben, aber letztlich behielt die Kontenance die Oberhand und ebenso die Schwabacher Verteidigung. Aber der vierten Spielminute punktete Bamberg in der ersten Spielperiode nur noch von der Freiwurflinie aus. Schwabach kam näher und gab das Viertel nur noch mit 17:19 ab. Zu Beginn des zweiten Durchgangs das Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften, die Führung wechselte hin und her und Franzi Kaiser kassierte ihr viertes Foul – sicherheitshalber zunächst einmal zuschauen. Führung für Bamberg (19., 37:38), dazu in der Schlußminute noch ein Treffer aus der Nahdistanz und ein „Dreier“, 20:24 das Viertel und zur Halbzeit lagen die Einheimischen mit 37:41 hinten. Noch war nichts verloren.

Und nach einer “angekommenen Kabinenpredigt“ kamen die „Geishöfer Girls“ hoch motiviert aufs Spielfeld. Ein starker TV 48. Die Ingredienzien: Knallharte Verteidigung, geniales Anspielen durch Mila Fischer, eine Sara Hansel im wohl bislang stärksten spiel seit sie in 48er Farben antritt mit einem enormen Drang zum gegnerischen Korb inklusive Treffsicherheit und eine unter den Körben – vorne wie hinten – alle beherrschende Katha Kreklau, die in schöner Regelmäßigkeit einlochte. Zwar hielt Bamberg lange dagegen, aber mit dem „Dreier“ von Mila Fischer Sekunden vor Ende des dritten Viertels waren die Einheimischen, jetzt wieder mit Franzi Kaiser, endgültig vorne: Ein klares 26:15 für den TV 48. Im Schlußviertel dann weiter Schwabacher Überlegenheit, der Gast aus Oberfranken minutenlang ohne Korberfolg und mit nachlassender Kondition und Konzentration – 23:14 für Schwabach.

Der Gast gegenüber dem Hinspiel nicht wiederzuerkennen, kein Fallobst und die Einheimischen dank ihrer Moral und ihres „unbändigen Siegeswillen“ (Coach Geishöfer) letztlich erfolgreich. Katha Kreklau mit ihrer Reboundarbeit und Treffsicherheit, der erfolgreiche Druck auf den Bamberger Korb durch Sara Hansel und Franzi Kaiser in Verbindung mit der treibenden Kraft namens Mila Fischer waren ausschlaggebend. In diesem Spiel. Und im nächsten?

Es spielten: Katha Kreklau (28, 4/2), Hansel (21, 14/9), Mila Fischer (13/2, 2/1), Franzi Kaiser (12), Milde (6, 2/2), Frank (4) und Angie Walden (2)

Auflösungserscheinungen?

Zwei Kranke, einer einfach ein „no show“, bleiben noch sechs Akteure. Und das bei einem Spiel um bitter benötigte Punkte gegen den Abstieg. Dazu noch die körperliche Unterlegenheit. So gesehen ging die klare 53:83-Niederlage der Herren 1 bei den Noris Baskets ganz in Ordnung. Ein Beitrag in Sachen Ligaerhalt sähe freilich ganz anders aus.

Tief in der sechsten Spielminute waren die 48er erstmals erfolgreich. Beim Spielstand von 0:12 war Timo Krause, in den letzten Wochen einer der wenigen positiven Konstanten im Schwabache Team, erfolgreich. Da war das Spiel schon fast gelaufen. Zwar konnten die 48er noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber das Viertel ging eindeutig mit 11:18 an die Gastgeber. Nicht viel anders das zweite Viertel: 12:19, zur Halbzeit mit 23:37 hinten, in der Noris gab es nichts zu holen. Am schlimmsten war der dritte Durchgang: 13:26, die 48er minutenlang ohne Korberfolg, bei aller Sympathie, die Mannschaft wie ein Absteiger. Ließen die Gastgeber nach, war es nochmals der Versuch eines Kraftaktes? Wer weiß? Jedenfalls im Schlußviertel wiesen die Schwabacher doch noch die Fähigkeit erfolgreich Basketball spielen zu können nach und verloren die Spielperiode nur knapp mit 17:20.

Und die nächste Zukunft? Coach Markus Gatzke will mit seinen Jungs nochmals alles geben; wenigstens einen Sieg wollen sie holen. Ob am Ende der neunte Tabellenplatz gehalten werden kann? Dahinter steht ein dickes Fragezeichen. Und schließlich würde der auch nur reichen, wenn – wie gemunkelt wird – Rothenburg seine Mannschaft zurückzöge. Rosige Aussichten sind das Wahrlich nicht.

Es spielten: Jakob Meier (18, 11/8), Krause (14, 7/4), Lohr (13/1), Braam (4), Daumenlang (2) und Hönsch (2)

Bezirkspokalaus

Verstärkt mit drei Akteuren der „ganz alten Herren“, vulgo „weit über 30“, hielt sich die Herren 2 , überwiegend ganz junge Herren, im Bezirkspokalspiel um den Einzug in das Final Four in heimischer Halle gegen den Nürnberger BC 3, den Fünften der BOL, recht ordentlich. Das 50:66 (9:13, 12:16, 16:26, 13:11) bedeutete zwar das erwartete Ausscheiden aus dem Pokalbewerb, war aber keineswegs eine Schande. Nur im dritten Viertel sah der Schwabacher Bezirksklassist gegen den Gast aus der Noris, der mit zwei Ex-48ern – Kriss Scheyhing und Jona Weiland – angetreten war, nicht ganz so gut aus. Aus Sicht von Coach Erwin Sohst könnten die „reiferen“ Herren sein Team als ständige Leihgabe der Ü30 seine ohnehin sehr dünne Personaldecke gerne bereichern. Außer etwas Kondition haben die nämlich nichts von ihrem Vermögen verloren.

Es spielten: Vagos (11, 4/3), Wendel (10), Crespo (9/1, 3/3), Saliji (9/2), Bayern (8, 6/6), Rapke (2) und Gauer (FW 2/0)

rhh