Damen 1 in Erlangen siegreich – Herren 1 runter in die Bezirksliga

Schwabach- „Ungeheure“ Folgen kann das 64:50 der Basketballdamen 1 beim CVJM Erlangen haben, denn Meisterschaftskonkurrent Marktheidenfeld kassierte in Fürth eine Niederlage – zwei Spieltage vor Saisonende führt der TV 48 mit vier Punkten Vorsprung die Bayernliga Nord an. „Ungeheure“ Folgen - das gilt für die 54:70-Pleite der Herren 1 gegen den Nürnberger BC 3 – nur da geht es in die andere Richtung, nämlich runter. Toll die Damen 2 - sechs Akteure, eine Erwachsene und fünf Teenager mit einem Altersschnitt von 15 Jahren – mit einer 49:50-Heimspielniederlage gegen den BOL-Meister Noris Baskets aus Nürnberg.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 15.03.2013

Wie die Feuerwehr legte die 48er Damen 1 in der Friedrich-Sponsel-Halle in Erlangen gegen den gastgebenden CVJM beim 64:50los. Sieben verschiedene Akteure hatten ihre Farben bis zur siebenten Spielminute mit 16:2 in Führung gebracht. Alert und schnörkellos das Spiel des TV 48, die Gegner wirkten in dieser Phase des Spiels überfordert. Da halfen auch zwei Auszeiten den Unistädtern nichts. Und folglich ging das erste Viertel glatt mit 21:11 an den Gast aus der Nadelstadt. Locker und leicht wie wohl einige Schwabacher Akteure es im Unterbewußtsein geglaubt haben mögen, sollte es jedoch nicht weitergehen. Erlangen kämpfte, praktizierte eine Ganzfeld-Mann-Mann-Verteidigung, holte sich immer wieder den Ball, verwertete die so entstandenen Chancen und glich aus (17., 27:27). Dank zweier verwerteter Freiwürfe von Mila Fischer und einem erfolgreichen Wurf aus der Nahdistanz der wieder bärenstarken Katha Kreklau ging das Viertel mit „nur“ 10:18 an die Gastgeber, so daß der TRV 48 mit einem 31:24-Halbzeitführung in die Kabine ging.

In der Kabine schlug die Stunde des Coaches. Herbert Geishöfer wollte sichere und präzise Pässe sehen. Gesagt, getan – so einfach kann das im Basketball sein. Es lief wieder. Die Verteidigung konzentriert, konsequent und lauffreudig, die Schwabacher Center räumten unter den Körben ab und im Angriff wurden Chancen effizient verwertet. Das Viertel ging mit 20:6 an Schwabach, das Spiel war gelaufen. Im Schlußviertel der TV 48 weiter am Drücker, Erlangen drei Spielminuten ohne Korberfolg und als die Schwabacher mit 60:39 (35.) führten, wurde um einen Gang zurückgeschalten. Das Spiel hatte viel Kraft gekostet und dem CVJM gelang in den verbleibenden Minuten eine Ergebniskorrektur in Maßen.

Der aggressiven Defense der Gastgeber waren Ballsicherheit und Kondition des Schwabacher Teams gewachsen. In Verbindung mit der mannschaftlichen Geschlossenheit – alle Akteure punkteten – und der wieder einmal überragenden Katha Kreklau waren das die wesentlichen Komponenten des Schwabacher Sieges.

Es spielten: Katha Kreklau (23, 4/1), Angie Walden (9, 3/3), Mila Fischer (8, 2/2), Franzi Kaiser (6, 2/2), Nadolski (6, 2/2), Seifert (6), Hansel (4) und Milde

Ab in die Bezirksliga

Geschichte wiederhole sich nicht, wird behauptet. Beim 54:70 der Herren 1 in heimischer Halle gegen den Nürnberger BC 3 und um den BOL-Erhalt konnten die Zuschauer zumindest glauben, Sportgeschichte wiederhole sich. Eine Halbzeit lang waren die 48er wenigstens ebenbürtig – „ ...die beste der ganzen Saison“, so Coach Markus Gatzke und der Mann hat da wohl Recht – in der zweiten fehlte ihnen selbst für die Bezirksliga – wohl die neue Heimat des Teams in der kommenden Saison – die nötige Qualität. Wieder einmal gar nicht so schlecht gespielt und trotzdem als Verlierer vom Spielfeld gegangen. Oder war es am Ende nur ein grausames „Katz-und-Maus-Spiel“ des Gastes aus der Noris? Mit dem Part der Maus für die 48er? Zum Spiel: Ein offener Schlagabtausch im Anfangsviertel, 20:20, durchaus gutes BOL-Niveau von beiden Seiten. Seitens der 48er waren drei Akteure erfolgreich, beim NBC deren sechs. Schon ein Fingerzeig auf die weitere Entwicklung des Spiels? Jedenfalls, da war noch Hoffnung und Zuversicht bei den Einheimischen berechtigterweise vorhanden. Nachdem der Gast einen kleinen Vorsprung erarbeitet hatte (14., 26:30), ging das Schwabacher Verteidigungsrollo runter, der NBC fünf Spielminuten ohne Korberfolg, „Unsere können es ja doch noch“, konnte man hören. Das Viertel mit 19:12 an die 48er, Coach Markus Gatzke motivierte sein mit ‚Spielern der „Zweiten“ aufgerüstetes Team. Freilich hatte der TV 48 in dieser Spielperiode allein acht Freiwürfe vergeben. Ein weiterer Fingerzeig auf den Spielausgang? Beim Halbzeitstand von 39:32 schien noch alles möglich, sogar ein Erfolg. Und der wäre nötig gewesen um wenigstens theoretische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben.

Doch nach der Halbzeitpause war es ziemlich schnell mit der Schwabacher Herrlichkeit vorbei (26., 46:44), die Einheimischen kamen nur noch sporadisch zu Korberfolgen und ab der 27. Spielminute flutschte es nur noch so für den NBC. Schwabach schien nicht mehr vorhanden zu sein, 7:22 das Viertel, Schwabach wie ein Absteiger, der TV 48 ein Absteiger. Aber das Maß war noch nicht voll, der Leidensweg dauerte noch weitere zehn Spielminuten und endete 8:16. Noch glimmt irgendwo im Verborgenen seitens der 48er etwas Hoffnung, aber aus eigener Kraft ist der Ligaerhalt schon verloren. Ganz schön bitter, daß nach gut 14 Jahren erstmals wieder eine Herren 1 aus Leistungsgründen absteigen muß.

Es spielten: Jakob Meier (19, 8/5), Braam (8, 5/0), Lohr (7, 10/7), Zupancic (7/1), Krause (6), Vagos (3, 2/1), Daumenlang (2), Rapke (2) und Hönsch (FW 2/0)

BOL-Damen stark

Es war das prognostizierte heiße Match, das 49:50 der BOL-Damen gegen den designierten Meister Noris Baskets aus Nürnberg. Wäre das Spiel an Schwabach gegangen, hätte Coach Angie Walden auch Sara Hansel aufbieten können? Sara spielte daheim in Münsterschwarzach. Hätte Schwabach gewonnen, wenn nicht zwei Verletzte und zwei Verreiste zu beklagen gewesen wären? Bei den 48ern grämt sich niemand wegen der knappsten aller Basketballniederlagen. Alle wähnten sich chancenlos gegen die in Bestbesetzung antretenden Gäste und so herrschte geradezu helle Freude über die knappe Niederlage, denn das Können, die Kampfkraft und die Kondition der ganz jungen Damen gegen die mit Zweit- und Regionalligaerfahrung ausgestatteten Nürnberger war natürlich gerechtfertigt.

Gekennzeichnet war das Spiel seitens der 48er durch eine phantastische und überaus diszipliniert agierende Verteidigung. Das war auch nötig, denn die „Bank“ gab ja kaum was her bei nur sechs Akteuren. Und im ersten Viertel war die Schwabacher Defense dicht:6:6. Und auch vorne hatte Franzi Kaiser eine besonders schwere Last zu tragen – sie ist mit 254 Korbpunkten Topscorer der BOL. Immer wieder ließ sie es bei den Noris Baskets „klingeln“ und das schlug sich im Viertelergbnis mit 15:16 nieder. Halbzeitpause, Spielstand 21:22, das war nicht erwartet worden, so knapp hinten. Und nach der Pause brachen die jungen Schwabacher Damen nicht etwa ein, sie pushten sich immer weiter, die „kleinen“ (sprich: jungen) Mädels drangen immer wieder in die gegnerische Zone ein, paßten ein ums andere Mal auf die Flügel, wo häufig Franzi anzutreffen war und die traf. Natürlich nicht nur sie, aber sie halt besonders oft. So ging das durch das dritte Viertel (10:11) und durch das Schlußviertel (18:17). Und dann trotzdem noch eine unglückliche Niederlage. Elf Sekunden vor Spielende, Schwabach mit einem Punkt hinten, Einwurf für Schwabach, der Ball kommt zu Lara Ehrhardt und die wirft und wird beim Wurf gefoult, Pfiff, zwei Freiwürfe für Schwabach, auf der Uhr noch drei Sekunden. Die aber werden nicht ausgeführt, denn der zweite Schiri monierte zum wiederholten Mal das Kampfgericht, das die Uhr nicht ordnungsgemäß bediente. Folge: Wiederholung der elf Sekunden, Noris foulte diesmal nicht – verloren.

Keine Trauer seitens des TV 48, was da drei 14-jährige und eine 15-jährige in Kooperation mit einer 17-jährigen und einer Dame – beinahe eine U15 - gegen diesen Gegner geleistet hatten, war einfach grandios.

Es spielten: Franzi Kaiser (22, 11/6), Celine Müller (8, 8/2), Klepsch (7, 2/1), Lara Ehrhardt (6), Nadine Schwab (4) und Paula Ehemann (2)

rhh