Basketballdamen schicken TSV Nördlingen mit 70:65 heim

Nach dem ersten Sieg in der Regionalliga vor gut vier Wochen hieß es im Schwabacher Tagblatt „Die steigen nicht freiwillig ab“. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel hat das noch mehr Gehalt.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 14.11.2013

Schwabach – Die Schwimmbadhalle für Schwabacher Verhältnisse „voll“, der TSV 1861 Nördlingen, Tabellenzweiter der Regionalliga Südost, war da; für einen Aufsteiger mit einem „Girlsteam“ ganz gewiss keine leichte Aufgabe. Mit immerhin vier Akteuren, die über Erstligaerfahrung verfügen, eine davon Laura Geiselsöder, die in der vergangenen Saison noch in Schwabach spielte, war der Gast aus dem Ries nach Schwabach gekommen. Obwohl der TV 48 schnell in Führung gegangen war (2., 6:2) wußte man, daß das nicht so weiter gehen würde und prompt korrigierte der Gast auch das Ergebnis (8., 8:15). Das Spiel schien den befürchteten Verlauf zu nehmen. Auszeit Schwabach. Coach Herbert Geishöfer brachte Ruhe und Ordnung in sein Team. Das erste Viertel ging „nur“ mit 13:16 an den Gast aus dem Ries.

Im zweiten Durchgang waren eindeutig die Einheimischen am Drücker. Mila Fischer und Katha Kreklau zeichneten für das Gros der Korbpunkte verantwortlich, ja die 48er erzielten einen kleinen Vorsprung (19., 33:27). Turbulenzen dann in der Schlußminute der Spielperiode: Zwei fragwürdige, manche sagten „sehr fragwürdige“ Fouls an Mila Fischer, die mit ihrem südländischen Temperament machte aus ihrem Herzen keine Mördergrube und kassierte prompt auch noch ein „Technisches“. Freiwürfe für Nördlingen, Sekunden vor der Halbzeitpause: Spielstand 33:35. Sara Hansel penetriert in  die gegnerische Zone, wird beim Wurf gefoult, ab an die Freiwurflinie, nervenstark zweimal getroffen, Halbzeitstand 35:35. Vor dem Spiel wäre man seitens der 48er mit einem Unentschieden zur Pause wohl zufrieden gewesen, nicht aber nach diesem zweiten Viertel. Und. Basketballspiele gehen nur ganz selten unentschieden aus – alles war noch möglich.

Spektakulär und sehenswert der dritte Durchgang; zunächst wechselnde Führung (25., 42:41), dann versenkte Veronika Meyer, die Nummer fünf der Werferliste, drei Dreier am Stück. Konsternierte 48er, das Spiel schien den Bach hinunter zu gehen.  Als das Viertel in seinen letzten Zügen lag, war es Mila Fischer, die die Hoffnung ihrer Farben noch am Leben hielt – Viertelergebnis 48:52.   

Die Stunde der Sara Hansel

Mit vier hinten zu Beginn des Schlußviertels, das hatten konzentrierte Einheimische durch Anna Furman und Sara Hansel schnell geschafft (32., 53:52), die Defense jetzt enorm stark und vorne traf immer wieder Sara Hansel – 13 Korbpunkte in dieser Phase des Spiels. Ab der 36. Spielminute lag der TV 48 endgültig vorn (60:59), der Geschmack des Sieges lag jetzt in der Luft und die Einheimischen hatten Appetit. Immer wieder wurden sie an die Freiwurflinie gezwungen, der Gast schien konditionell nachzulassen,  und meistens – acht von zwölf – trafen sie denn auch.

In einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften hatte am Ende der TV 48 die Nase vorn. Ein Verdienst einer intensiven und konzentrierten Verteidigung, die sich diesmal keine Aussetzer leistete, und einer hervorragenden Mannschaftsleistung. Dazu die Spielübersicht einer Mila Fischer und eine Sara Hansel mit einer Galavorstellung. Mindestens ebenso wichtig wie ihre Korbpunkte, war ein Tag nach ihrem 20. Geburtstag, ihre Leistung in der Defense. Katha Kreklau konnte nicht wie gewohnt punkten, eine Wirbelblockade schränkte ihre Aktivitäten erheblich ein, sie leistete unter den Körben dennoch wertvolle Arbeit.

TV 48: Hansel (27, 8/7), Mila Fischer (12), Katha Kreklau (9, 6/3), Furman (7, 9/3), Franzi Kaiser (5, 2/1), Fett (49, Kizilay (2), Leibl (2), Schwab (2) und Milde

rhh