TV 48 Schwabach gegen Dresden 61:62 - Einen kleinen Schritt näher am Abgrund

SCHWABACH - Die Regionalliga-Basketballerinnen des TV 48 Schwabach waren als personell schwer gehandicapter Aufsteiger in heimischer Halle krasser Außenseiter gegen den USV TU Dresden, boten den Zuschauern dennoch eine tolle Leistung – und stehen nach der knappen 61:62-Niederlage trotzdem am Abstiegsabgrund.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 16.01.2014

Minimal entspannt hatte sich die Personalsituation kurz vor dem Spiel dadurch, dass Zülal Kizilay nun doch nicht für Team Oberfranken in der WNBL antrat – Coach Herbert Geishöfer konnte also überraschenderweise doch noch die 14-Jährige einsetzen. Wie erwartet kamen Nathalie Seifert und Angie Walden aus der „Zweiten“ in den Kader – für Nathalie ein Debüt, für Angie nach gut 20 Jahren ein „Wiedersehen“.

Zwar hatte Dresden mittels eines Dreiers den Korbreigen eröffnet, aber die Einheimischen blieben konsequent und konzentriert bei der Sache; in der Folge punkteten vier verschiedene Schwabacher Akteure (3., 8:3). Durchatmen. Ein Treffer aus der Nahdistanz für Dresden plus zwei vergebene Freiwürfe, dann war der TV 48 wieder am Zug. Zweimal Katharina Kreklau, dazwischen einer von zwei Freiwürfen durch Nadine Schwab, die Führung wuchs (8., 13:5). Man traute seinen Augen kaum. Und in der Schlussphase der ersten Spielperiode setzten der TV 48 noch eins drauf (10., 16:7). Spielt so ein Absteiger? Eher nicht.


Vielleicht waren die Gäste aus der sächsischen Landeshauptstadt vom Schwabacher „Girls Team“ überrascht, hatten einen solchen Einsatz nicht erwartet. Im zweiten Durchgang ging dann der Faden bei dem jungen Schwabacher Team nach und nach verloren. Oder der Gast hatte sich akklimatisiert. Jedenfalls ab der Mitte des Viertels (26:12) traf Dresden regelmäßig und Schwabach, das sich jetzt viel zu viele Ballverluste leistete, nur noch gelegentlich durch Sara Hansel. So wurde das Viertel mit 16:22 an Dresden abgegeben und der Schwabacher Vorsprung zur Halbzeit war auf 32:29 eingedampft.

Das Schwabacher Spiel nach der Halbzeitpause war gekennzeichnet durch zu wenig Robustheit in der Defense – dem Gast wurden eine Reihe „leichter“ Punkte ermöglicht – und eine kümmerliche Ausbeute von der Freiwurflinie – einer von sieben im dritten Viertel. Es kam wie es kommen musste, Dresden ging wieder in Führung (27., 43:44), das Viertel ging mit 15:20 an die Sachsen und Schwabach lag zu Beginn des Schlussviertels mit 47:49 hinten.

Zu Beginn desselben Schwabach konzentriert und konsequent und wieder in Führung (34., 53:51). Dresden hielt dagegen, holte die Führung zurück, Schwabach blieb dran, ein ganz enges Spiel (39., 59:61). Per Fouls zwang der TV 48 den Gegner an die Freiwurflinie und auch bei Dresden jetzt Nervenflattern – von acht Freiwürfen in der Schlussminute saß nur einer. Der aber langte, denn das junge Team des TV 48 konnte seine Chancen ebenfalls nur unzureichend verwerten. Das Viertel ging zwar mit 14:13 an die Einheimischen, die Gäste aber gewannen das Spiel mit 61:62.


Eine starke Leistung des TV 48, positiv auffällig unter den jungen Akteuren diesmal Viktoria Leibl, neben Katharina Kreklau jetzt auch Sara Hansel unter den Top Ten der Werferliste – alles gar nicht so schlecht. Verantwortlich für die Niederlage war die „unterirdischen Freiwurfquote“ (O-Ton Trainer Geishöfer): Nur fünf von 22 wurden verwertet. Doch die gezeigte Leistung macht Hoffnung.

Aus der Distanz betrachtet, verharrt das Team nach der Niederlage gegen die alles in allem nicht so starken Dresdner am Rande des Abstiegs. Ja, an der Tabellensituation hat sich nichts geändert, respektive verschlechtert, aber nächstes Wochenende geht es nach München zum Tabellenletzten. Den hat man im Hinspiel schon mit fünf Korbpunkten Differenz geschlagen, und das könnte wieder klappen – mit so einer Leistung wie gegen Dresden.

TV 48 Schwabach: Hansel (17, 3/1), Kaiser (11, 3/1), Kreklau (10, 4/0), Leibl (10, 4/2), Schwab (5, 6/1), Seifert (4), Walden (4), Kizilay (FW 2/0), Milde.

rhh