Schwabach - Manchmal werden geheime Wünsche wahr und so war es vergangenes Wochenende für die Mädels der U17 des TV 48 Schwabach und ihren Coach Angie Walden: Sie hatten insgeheim gehofft, gewünscht und dann wurden sie in Memmingen tatsächlich Bayernmeister ihrer Altersklasse. En passant „kassierten“ sie auch noch den Titel „Regionalliga Südost Meister“ – Bayern, Thüringen und Sachsen bilden die Regio Südost und die beiden mitteldeutschen Verbände hatten keine Mannschaften gemeldet. Die Folge: Zwei Titel, zwei Urkunden und zwei Meisterschaftsshirts für die Schwabacher Mädchen.

 

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 22.05.2014


Bayernmeister und Meister der Regio-Südost: die U17 des TV 1848 Schwabach, h. v. lks.: Laura Flügel, Jana Hewig, Hannah Ficht, Lara Ehrhardt, Celine Müller und Jelka Heidinger; vorne v. lks.: Coach Angie Walden, Isabelle Forster, Zülal Kizilay, Anna Furman und Mila  Walden. Im Bild fehlt die mittlerweile wieder genesene Jana Goldmann.

Coach  Angie Walden war davon überzeugt mit ihren Mädels die schwerere Spielgruppe bekommen zu haben und ein ganz dicker Brocken: die TG 48 Würzburg, verstärkt durch einige Akteure der „Main Sharks“, eine „gepoolte“ Mannschaft aus der Region Würzburg, die in der WNBL, der weiblichen Nachwuchs-Bundesliga spielt. Aber es kam alles ganz anders als gedacht, das vermeintlich bärenstärke Unterfrankenteam stellte sich als Sparringspartner heraus: Mila Walden hatte gleich in der ersten Spielminute eröffnet, Anna Furman zweimal draufgelegt und wieder Mila Walden mittels zweier Freiwürfe für eine beruhigende Führung (4., 9:1) gesorgt. Und die gaben sie dann auch nicht wieder ab; das Viertel 19:4 für Schwabach. Und als der TV 48 auch noch ein 24:8 drauflegte, war zur Halbzeit alles schon gelaufen: 43:12, der Unterfrankenmeister war einfach zu schwach oder die Schwabacher Mädels einfach zu gut. Jedenfalls folgten noch ein 14:6 und ein 22:10 – 79:28 das Endergebnis, die TG Würzburg war regelrecht deklassiert worden.

TV 48: Furman (24, 7/2), Fett (14, 2/2), Schwab (9, 3/1), Goldmann (7/1), Forster (6), Kizilay (6, 6/2), Lara Ehrhardt (5, 1/1), Mila Walden (4, 2/0), Ficht (2), Laura Flügel (2) und Celine Müller

 

Nie glamourös, nie im Scheinwerferlicht, meist niedrige Korbpunktezahl, aber immer Eckpfeiler der Schwabacher Verteidigung, immer Fels in der Brandung: Celine Müller

Landsberg erwartet schwer

Auch gegen den Oberbayernmeister Landsberg machte Mila Walden die ersten Punkte, aber im Gegensatz zu Würzburg blieb Landsberg immer dran (4., 5:6). In der Schlußphase des ersten Durchgangs dann ein kleiner Vorsprung für Schwabach und eine15:10-Führung. Ausgeglichenes Spiel im zweiten Viertel, letztlich mit leichten Vorteilen für Landsberg, vier vergebene Freiwürfe seitens der 48er, die das Viertel mit 10:12 abgeben mußten und zur Halbzeit noch mit 25:22 vorne lagen. Nach der Halbzeitpause machte Landsberg noch mehr Druck, holte auf und ging kurz vor Viertelende mittels eines Dreiers wieder in Führung (36:37); das Viertel hatte Schwabach mit 11:15 abgegeben. Zwei, drei Spielminuten im Schlußviertel noch immer ausgeglichen und als Landsberg einige gute Angriffe erfolgreich abgeschlossen hatte, ließ Angie Walden nicht mehr nachsetzen. Mit dem klaen Sieg gegen Würzburg war der TV 48 schon im Halbfinale und die Mannschaften der anderen Gruppe hielt der Schwabacher Coach für handhabbar; 7:12 das Viertel und eine knappe 43:49-Niederlage.

TV 48: Furman (22/1, 2/1), Fett (8, 1/0), Mila Walden (5/1), Schwab (4, 2/0), Goldmann (2, 2/0), Kizilay (2), Lara Ehrhardt, Ficht, Laura Flügel, Forster und Celine Müller

Gegen TTL Bamberg souverän

Am Sonntag hieß der Gegner TTL Bamberg, Oberfrankenmeister und Sieger der zweiten Gruppe, aus der Kategorie „Machbar“, wie Coach Walden angenommen hatte, obwohl auch hier  einige Akteure aus der WNBL zum Einsatz kamen.  Ausgeglichenes erstes Viertel mit leichten Vorteilen für Schwabach, die Rechnung der Angie Walden schien aufzugehen, 16:11 für den TV 48 und als auch der zweite Durchgang mit 14:7 an Schwabach ging, obwohl man sieben Freiwürfe vergeigt hatte, obwohl Jana Goldmann verletzt ausgeschieden war, war zur Halbzeit (30:18) klar, der Mittelfrankenmeister würde sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen.  Zwei weitere Spielperioden – 21:17, 18:13 – an Schwabach, das 69:48 bedeutete den Einzug in Finale.

TV 48: Furman (25, 8/5), Ficht (8), Forster (7, 2/1), Mila Walden (7/1), Jana Hewig (6, 1/0), Lara Ehrhardt (5, 4/3), Schwab (5/1, 6/0), Kizilay (4), Jelka Heidinger (2), Laura Flügel, Goldmann und Celine Müller

Finale: Nochmals Landsberg

Vor dem Spiel Besuch im Krankenhaus - dorthin war Jana Goldmann mit Verdacht auf Gehirnerschütterung gebracht worden. Nach einer Nacht im Krankenhaus ist  Jana wieder daheim, alles okay. Zum Spiel: Das hatte sich Coach Walden schön ausgedacht: Landsberg mit einem kleinen Kader, Schwabach mit zwölf Akteuren, daraus folgt „Ganzfeldverteidigung“, den Gegner müde machen und dann zuschlagen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – soll heißen: 0:8 in der vierten Spielminute. Auszeit. „Ansprache“. Eruption des Coaches. Jetzt eine Besserung, aber das Viertel war schon mit 10:22 verloren. Umstellung auf aggressive MatchUp-Zone und deutliche Steigerung im zweiten Viertel mit 9:12. Als Schwabach zur Halbzeit mit 19:34 hinten lag, sah man bei den Schwabacher Mädels lange und längste Gesichter, mit Tränen gefüllte Augen. Bayernmeisterschaft ade. Coach Walden hatte freilich noch nicht aufgegeben. Und jetzt rollte das Schwabacher Spiel, die Waldensche Taktik ging auf, immer  seltener kam Landsberg erfolgreich zum Korb, der dritte Durchgang mit 17:10 an Schwabach. Mit einem 26:44-Rückstand ging’s ins Schlußviertel. „Die packen wir noch“ war die Devise. Und bald war Landsberg stehend K.O. Kurz vor Schluß hatte Lara Ehrhardt zum 49:49 ausgeglichen, dann ein Drei-Punkte-Spiel von Mila Walden und das i-Tüpfelchen von Anna Furman: 18:6 das Viertel und mit dem 54:50 die „Doppelmeisterschaft“.

TV 48: Furman (22, 2/0), Schwab (11, 5/1), Lara Ehrhardt (7, 5/3), Ficht (4), Jana Hewig (4), Mila Walden (4, 4/2), Kizilay (2), Laura Flügel, Forster, Jelka Heidinger und Celine Müller

rhh