Fragwürdige Schirientscheidungen im Schlüsselspiel

Schwabach/Würzburg- Auch die U15-Mädels und ihr Coach Angie Walden kommen erhobenen Hauptes von der „Südostdeutschen“ zurück: Der dritte Platz war’s und die Teilnahme an der „Deutschen“  hauchdünn verfehlt. Klar, die Enttäuschung war groß, aber das Fazit lautet: Die Perspektive für weibliche Basketballer in Schwabach ist eindeutig positiv. In Nordbayern Vierter, bei der „Bayerischen“ Zweiter und dazu noch der dritte Platz bei der „Südostdeutschen“ und das trotz des Verlustes dreier  Leistungsträger zu Saisonbeginn.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 10.05.2014

Auf dem „Stockerl“: Zehn Schwabacher U15-Mädels, Drittplazierte bei der „Südostdeutschen“.

Jana Goldmann vom TV 48 in Aktion

Meisterschaftsauftakt in Würzburg gegen die TG 48 Würzburg, mittlerweile das vierte Spiel in dieser Saison gegen die Gastgeber, bislang alle verloren mal etwas knapper, mal deutlicher. Man kennt sich und Würzburg hatte sich sehr gut auf den Schwabacher Center Anna Furman eingestellt. Anna wurde aggressiv verteidigt, gedoppelt. Und trotzdem gestalteten die 48er Mädels zumindest den ersten Durchgang beinahe ausgeglichen (14:17). Fünf verschiedene Mädels waren für Schwabach erfolgreich gewesen. Dann das zweite Viertel. Plötzlich war seitens der 48er alles durcheinander, die Mädels standen förmlich neben sich.; auch Coach Angie Walden konnte an der Seitenlinie nur hilflos zusehen; 6:23 – bei einem Halbzeitstand von 20:40 war das Spiel gelaufen. Nach der Pause wollten es die Schwabacher Mädchen doch noch unbedingt wissen, waren aggressiv, bissig und Würzburg war wohl in Gedanken schon beim nächsten Spiel. Jedenfalls, beim TV 48 „flutschte“ es, 28:18, der Rückstand „nur“ noch zehn Punkte. Freilich machte im Schlußviertel die TG Würzburg mit 17:24 alles klar.

TV 48: Furman (27, 6/3), Goldmann (14/1, 2/1), Jana Hewig (8, 6/2), Forster (6/1, 2/1), Mila Walden (5, 2/1), Kizilay (3/1), Laura Flügel (2), Gentsch (FW 2/0), Jelka Heidinger und Schöne

Dramatische 15 Sekunden

Der nächste Gegner waren die ChemCats Chemnitz, Sieger der Thüringen/Sachsen-Region, eine Kaderschmiede für weibliche Basketballer mit Sportinternat und achtmaligen Training in der Woche. In den Reihen der Chemcats eine „alte“ Bekannte, Bente Beckmann, früher beim TV 48 tätig. Überraschend ausgeglichen das Spiel, 20:20 das erste Viertel, das Team aus der Basketballidylle Schwabach hielt überraschenderweise gut mit. Das 13:17 des zweiten Durchgangs glichen die Schwabacher Mädels nach der halbzeitpause mit einem 14:8 mehr als aus. Und im Nachhinein könnte man kritisieren, daß da der eine oder andere Korb mehr hätte gelingen können, müssen. Tja, und dann kam das Schlußviertel.

Und dann typisch Basketball, 15 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit, Schwabach führt noch mit fünf, Chemnitz mit einem Harakiriwurf – drei Punkte. Vier Sekunden vor dem Ende: Einwurf für die ChemCats, Diskussionen der sächsischen Verantwortlichen mit den Unparteiischen, die entscheiden auf eine Restspielzeit von sieben Sekunden und Chemnitz mit einem Buzzerbeater – Wurf in letzter Sekunde – zwei Punkte, 21:23 das Viertel, Verlängerung. Lähmendes Entsetzen bei den Schwabacher Mädels, Coach Walden versucht sich mal als Psychologe, mal als Peitschenschwinger, nichts hilft, die Mädels sind wie erstarrt. Am Ende der fünfminütigen Verlängerung, noch drei Sekunden auf der Uhr, Schwabach mit zwei hinten, Mila Walden holt den Rebound direkt vor dem gegnerischen Korb, vier Chemnitzer an ihr dran, der Ball fällt außerhalb der Zone ins Spielfeld, Pfiff, alle rechnen mit einem Foul, aber der Unparteiische entscheidet auf „Jump“, Einwurf Chemnitz – „Deutsche“ ade, 10:12 die Verlängerung. Lange und längste Gesichter, Tränen, Wut und Enttäuschung auf der Schwabacher Bank.

TV 48: Furman (42, 4/3), Goldmann (10/1, 2/1), Jana Hewig (10/1, 6/3), Mila Walden (6), Kizilay (4), Forster (3, 2/1), Laura Flügel (2), Jelka Heidinger (1, 2/1) Gentsch und Schöne

Tags darauf im Spiel gegen den BC Erfurt, die Nummer zwei des Raumes Thüringen/Sachsen, waren die Schwabacher Mädels nur schwer zu motivieren. Insbesondere die Leistungsträger der Mannschaft litten noch stark unter der als „extreme Benachteiligung“ empfundene Schiedsrichterentscheidungen des Vortages. Glücklicherweise standen Coach Angie Walden noch relativ fitte Akteure zur Verfügung, die am Samstag nicht so gelitten hatten. Und die machten ein gutes Spiel. Anna Furman hatte ihre Farben früh in Führung gebracht, die der TV 48 sukzessive ausbauen konnte (7., 11:6). Trotz fünf vergebener Freiwürfe wurde es dann doch noch ein 17:10 im ersten Viertel. Julia Gentsch, Jana Goldmann und wieder Anna Furman sorgten dann zu Beginn des zweiten Durchgangs für eine deutlich Führung (13., 23:10). Wie ein Klette klebte Erfurt aber weiter dran, so konnte Schwabach zwar durch das 15:12 seine Führung weiter ausbauen, aber das 32:22-Halbzeitergebnis war  noch keine Vorentscheidung. Die deutete sich erst nachdem dritten Viertel (17:12) an  und im Schlußviertel brach Erfurt schließlich mit 24:10 ein.

TV 48: Furman (17, 4/3), Jana Hewig (17, 4/1), Kizilay (12, 4/2), Forster (10/1, 2/1), Gentsch (8), Mila Walden (7, 2/1), Goldmann (2), Laura Flügel, Jelka Heidinger und Schöne

rhh